23. Rabanal del Camino > El Acebo

Donnerstag 29.Juni 2023 / 12 °C / Tagesetappe ca. 18 Kilometer

Um 07:00 Uhr starten wir. Silke hat erhebliche Probleme mit den Knien und nimmt eine zusätzliche IBU. Es ist ein herrlicher Weg geziert von Ginsterbüschen und tollem Weitblick, aber es geht ständig bergauf.
Auf dem Weg kommen wir an einem schönen Brunnen vorbei - Silke ist einige Meter hinter mir. Ein Mann hatte sich gerade nackt hineingelegt und kletterte gerade heraus und zog sich an - rechtzeitig bevor Silke auftauchte.
So schlängelt sich der Weg immer weiter hoch und im Tal halten sich Nebelwolken. Dann erreichen wir Foncebadon. Links am Weg ist eine Bar und da gehen wir Frühstücken. Hier gibt es leckeren Kirschkuchen - wen wundert es dass sich hier eine deutsche Familie niedergelassen hat und die Bar betreibt. Es schmeckt köstlich. Silke gebe ich noch einen Stift, damit sie einen Stein beschriften kann, denn wir erreichen bald das Cruz de Ferro.
Gestärkt geht es nochmals aufwärts und schon bald sehen wir die Spitze des Cruz de Ferro. Die meisten Pilger bringen von zu Hause einen Stein mit und legen ihn dort ab. "Loslassen" ist die Devise. Wir tun es ihnen gleich. Eine Minute des Nachdenkens und Gedenkens ist angesagt.
Weiter auf einem schönen kleinen Weg bis es nach rechts abgeht. Hier sieht man ein paar Dächer und wir erreichen Manjarin. Ein uraltes Dörfchen wo eigentlich seit langer Zeit nur noch eine Person lebt. Er ist bekannt, da er bei jedem Pilger der vorbeikommt eine Glocke läutet. Irgendwo las ich dass er Tomasz heißt und spreche ihn an. Wenn och ihn richtig verstanden habe nennt er sich Oso was auf deutsch Bär bedeutet - vom Aussehen passt es zumindest.Ich sehe seinen Baum und sage ihm dass es ein schöner Kirschbaum (cereza) sei. Zuerst verstehe ich ihn nicht - guinda sagt er ständig - ich schaue nach - ahhh Sauerkirschen und er gibt mir reife Früchte zum Probieren. Hier an seiner Hütte sind viele Richtungsschilder in alle möglichen Städte. Ja selbst eines von unserem kleinen Dorf hing bis vor kurzem hier, biss es witterungsbedingt abfiel. Aber wir finden es noch. Gemeinsam trinken wir ein Bier und dann geht es weiter.
Die Ausblicke von hier oben sind unbeschreiblich schön.Dann folgt ein recht steiniger Weg etwas bergab bis zu einer Straße und dann geht es erneut hoch. Von Oben sehen wir unser heutiges Ziel - El Acebo. Der Abstieg ist jedoch durch die Steine recht anstrengend.
Am Ortseingang gönnen wir uns ein Bier und am Ortsende gehe ich zur lr linke gelegenen Herberge/Hotel Casa del Peregrino.
  (hier Youtube Video zur Herberge)
Hier gibt es auch einen großen Pool und tolle Liegewiese, aber das Wetter ist inzwischen recht unfreundlich und absolut kein Poolwetter.Es werden zwar gerade einige Zimmer renoviert, aber wir bekommen noch ein schönes 6-Bett Zimmer. Das Abendessen ist sehr lecker und an Wein wird nicht gespart. Alles ist perfekt sauber.
Da Silke solche Probleme mit den Knien hat, empfehle ich ihr, ihren Rucksack nicht zu tragen, um die Last von den Knien zu nehmen. Besser wäre es, den Rucksack zu versenden. 
Ich rufe ine einer Herberge kurz hinter Ponferrada an und reserviere dort Betten für den nächsten Tag. An der Rezeption kann Silke problemlos ihren Rucksack abstellen und er wird dann dorthin transportiert - im Schnitt fallen hier 5-6 € an. So kann sie einen kleinen Unhängebeutel mit dem wichtigsten für morgen packen.